Eine sichere Versandapotheke erkennen
Mit Blick auf die voranschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen finden im Internet immer mehr Prozesse statt, welche zuvor persönlich erledigt wurden. Statt eines persönlichen Apothekenbesuches, wird sich heutzutage eine sichere Versandapotheke im Internet gesucht.
Wie im gesamten Internet ist auch hier Vorsicht geboten. Zumal dieser Bereich die eigene Gesundheit betrifft und der Kauf von Arzneimitteln risikobehaftet sein kann. Um sicherzugehen, dass Sie gut in der Versandapotheke aufgehoben sind, sollten die folgenden Fragen vor dem abschicken der Bestellung geklärt werden:
- Welcher Anbieter ist legal?
- Sind alle Wirkstoffe im Produkt enthalten und richtig dosiert?
- Enthält das Produkt nicht ausgeschriebene Wirkstoffe?
- Gibt es eine korrekte Beratung oder wird mir, wenn überhaupt, nur eine Beratung über ein Forum angeboten?
- Sind die Werbeversprechen korrekt oder überzogen?
In Deutschland bieten mittlerweile 3.000 Versandapotheken verschiedenste Arzneimittel über das Internet sowie den klassischen Versandhandel an. Auch ausländische Anbieter zum Beispiel aus den Niederlanden, Russland und Co. drängen sich unter anderem in Folge der Digitalisierung auf den deutschen Markt. Somit wächst jedoch zeitgleich die Sparte der unseriösen Anbieter auf dem Apotheken-Markt.
Gefälschte Präparate sind heutzutage vom Original kaum mehr zu unterscheiden und meist bringen sie nicht die beschriebene Wirkung hervor oder hinterlassen schlimmstenfalls negativ Wirkungen auf die eigene Gesundheit. Bei unseriösen Apotheken kommt es zudem oftmals vor, dass man die Bestellung bezahlt hat, die Produkte jedoch nie ankommen.
Viele Webseiten von inszenierten Apotheken scheinen professionell zu sein und bewerben ihre Arzneimittel trügerisch gut.
Neben den unseriösen Anbietern gibt es jedoch eine große Auswahl an seriösen und sicheren Online-Apotheken wie beispielsweise mycare.de. Dort werden alle Wirkstoffe eines Präparates gelistet, die bestellten Arzneimittel auf Kontraindikation getestet und eine kostenfreie, fachkundige Beratung angeboten.
Woran erkenne ich eine sichere deutsche Versandapotheke?
Impressum und AGB
Eine seriöse deutsche Versandapotheke besitzt ein Impressum und AGBs.
In einem korrekten Impressum sind viele wichtige Informationen zu finden, welche der Erkennung eines seriösen Anbieters dienen. Treffen folgende Punkte zu, können Sie in dieser Versandapotheke mit hoher Wahrscheinlichkeit sorgenfrei und sicher Ihre Arzneimittelbestellung tätigen.
Ein gutes Impressum einer Versandapotheke enthält Informationen über
- den verantwortlichen Apotheker,
- die Führung eines in Deutschland approbierten Apothekers,
- die zuständige Apothekenkammer,
- den Sitz der Versandapotheke,
- einen Handelsregistereintrag sowie
- die Information, in welchem Land der Titel des Apothekers erworben wurde.
Als Beispiel finden Sie bei der Versandapotheke mycare.de ein solches Impressum.
Eine seriöse Apotheke unterliegt der Leitung eines Apothekers, welcher für die Einhaltung der pharmazeutischen Standards verantwortlich ist.
Eintrag im Versandhandelsregister
Weitere Indizien für die Sicherheit ist ein Eintrag der Apotheke im Versandhandelsregister des BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte).
In dem genannten Register des BfArM findet sich
- der Name des Händlers,
- die Internetadresse/n,
- Anschrift und Kontaktdaten,
- Namen und Anschriften der zugehörigen Apotheken sowie
- der Name und die Anschrift der zuständigen Überwachungsbehörde
wieder.
Logos und Kennzeichen
Seit dem 01.07.2015 existiert ein in der EU einheitliches Sicherheitslogo, welches seit Oktober 2015 verpflichtend für alle im Handelsregister erfassten Apotheken ist. Das Logo ist mit der entsprechenden Landesflagge des Firmensitzes versehen.
Dieses EU-Sicherheitslogo sollte meist direkt auf der Startseite der Versandapotheke zu finden sein und kann leicht auf Richtigkeit geprüft werden.
Durch Klicken auf das Logo beziehungsweise prüfen dieses Links sollte man auf den entsprechenden Listeneintrag im Register des BfArM gelangen.
Die im Register angegebene Webadresse sollte mit der im Browser eingegebenen Webadresse der Versandapotheke übereinstimmen.
Unter folgendem Link ist ein korrekter Versandhandelsregistereintrag von mycare.de zu finden: BfArM Versandhandelsregistereintrag von Mycare
Auch Gütesiegel, zum Beispiel die des TÜVs, sind ebenso meist auf der Startseite der Versandapotheke zu finden. Hier kann mit einem Klick die Echtheit geprüft werden.
Bei Richtigkeit des Gütesiegels ist ein Dokument zugänglich, welches eine Auskunft über die Qualität und das Dienstleistungsangebot der Online-Apotheke gibt.
Ein weiteres Kennzeichen ist das Apotheken-A, welches auf die Sicherheit der Apotheke hindeutet. Der DAV (Deutsche Apothekerverband) achtet besonders streng darauf, dass dieses nur von Apotheken genutzt wird, welche den Verbandskriterien entsprechen.
Das Siegel sagt aus, dass die Apotheke eine fachkundige Beratung zu Arzneimitteln bereitstellt.
Bewerbung von Arzneimitteln
Auf der Website der Online-Apotheke sollte zudem erkenntlich sein, dass rezeptpflichtige Arzneimittel nur mit einem gültigen Rezept verkauft werden.
Meist deuten auffällig überzogene Werbeversprechen sowie die Versicherung eines Erfolges bei der Einnahme auf eine unseriöse Apotheke hin. Wird die Aussage getätigt, dass bei bestimmungsgemäßem oder längerem Gebrauch keine schädlichen Wirkungen eintreten, ist dies unzulässig.
Die Bewerbung zu Zwecken des Wettbewerbes ist ebenso wenig erlaubt.
Weitere Einzelheiten sind im Heilmittelwerbegesetz (HWG) zu finden.
Sortiment, Service und Lieferung
In Deutschland zugelassene und sichere Online-Apotheken bieten unter einer deutschen Telefonnummer eine Hotline an, welche von pharmazeutischem deutschsprachigen Fachpersonal betreut wird. Dies ist nötig, sollte ein Beratungsgespräch zu bestimmten Arzneimitteln, Wirkstoffen oder Indikationen nötig sein.
Zudem liefert die Versandapotheke alle in Deutschland zugelassene und lieferbare Arzneimittel. In der Regel werden 48 Stunden nach Bestelleingang die Produkte ausgeliefert.
Rezepte
Verschreibungspflichtige Medikamente dürfen nicht zum Kauf ohne Rezepte beworben werden. Erst muss ein gültiges Papierrezept physisch in der Apotheke vorliegen. Sollten E-Rezepte eingelöst werden, kann dies über eine sichere App wie
- die E-Rezept-App der Gematik,
- die Apotheke App (für iOS und Android)
- oder einer anderen App der Apotheke Ihrer Wahl erfolgen.
Andernfalls besteht die Möglichkeit des Einlösens in der Vor-Ort-Apotheke durch Scannen der Token oder der eGK.
Im Bereich rezeptpflichtiger Arzneimittel, welche von den Patienten selbst bezahlt werden müssen, dürfen keine Dumping-Preise angeboten werden. Somit sind Preisunterschiede von 50 bis 200 % gesetzlich nicht zulässig.
Unseriöse Anbieter melden
Damit unseriösen Anbieter im Bereich der Apotheken und Arzneimittel entgegengewirkt werden kann, gibt es Meldestellen der Länder, welche verdächtige Seiten überprüfen. Diese Zentralstellen der Länder für Gesundheitsschutz sind hier einmal aufgelistet: ZLG.
Weitere Verdachtsfälle können zudem auch an den Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) unter faelschermelden@bvdva.de weitergeleitet werden.
Für die Verfolgung von illegalen Arzneimittelangeboten sowie illegaler Internet-Seiten ist die Strafverfolgungsbehörde zuständig. Im Falle eines vermutlich illegalen Anbieters kann sich bei jeder Polizeidienststelle als auch der Staatsanwaltschaft gemeldet werden. Auf der Seite des Bundeskriminalamtes sind weitere Informationen zu finden.